+++  Nicht verpassen: Unsere Filmfair 2024 +++    Unsere Broschüre "Bonner Netzwerk für Entwicklung"

Aktivitäten & Aktuelles - Leser

Hintergründe der Bonner Filmfair 2017

Vom

Das OrgaTeam, von links: Julia Krojer, Oikocredit, Britta Amorin, Steuerungsgruppe Fair Trade Town Bonn, Albrecht W. Hoffmann, Koordination, Vanessa Püllen, Bildungsreferentin, Ann-Kathrin Voge, Weltladen, und Gunther Riebel, Bonn-La Paz

Das Motto der Filmfair 2017 lautete „Fairer Umgang mit Menschen und Kulturen, Ländern und Ressourcen“. Damit wurde nicht nur ein Minimalziel im Umgang mit den ärmeren und armen Ländern und den dort lebenden Menschen formuliert, sondern auch Filme gezeigt, die beispielsweise deutlich machen, dass nicht die Größe der Weltbevölkerung zu Klimawandel, zur Zerstörung von Ökosystemen und Lebensräumen sowie zu Hunger und Armut führt, sondern... 
der wachsende Verbrauch von Energie, Wasser und Rohstoffen und die intensive Nutzung von Flächen, die insbesondere nur dem rund einem Fünftel der Menschheit zugute kommen, die in den Industrieländern leben. Die anderen 80 Prozent der Menschheit leben von weniger als zehn Dollar pro Tag. 

Viele von ihnen schuften für das Wohlergehen der Menschen in den reichen Industrieländern. So waren 2016 weltweit mehr als 40 Millionen Menschen Opfer moderner Formen der Sklaverei. 25 Millionen davon lebten in Zwangsarbeit – als Prostituierte, MinenarbeiterInnen, im Bergbau, der Landwirtschaft, in Fabriken, Privathaushalten und als Kindersoldaten. 15 Millionen davon wurden zwangsverheiratet. Eines von vier Opfern der modernen Sklaverei ist ein Kind gewesen. Das belegen die aktuellen, erschreckenden Zahlen der internationalen Arbeitsorganisation ILO. Nach Schätzungen von Unicef arbeiten 190 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren. Millionen von ihnen sind Sklaven. Was lange der Vergangenheit anzugehören schien, ist heute brutale Wirklichkeit: Menschen werden zu SklavInnen gemacht und wie billige Ware behandelt. Auch in Europa, wo vorwiegend Frauen aus Osteuropa gewaltsam in unwürdige Arbeits- und Lebensverhältnisse gehalten und zur Prostitution gezwungen werden. 14.500 allein in Deutschland, so die Schätzung der australischen Walk Free Foundation.

„Um zu verstehen, wie wir uns gesellschaftlich verändern, muss ich mich mit denen beschäftigen, die einen enormen Einfluss darauf haben“, so der Dokumentarfilmer Marc Bauder in einem Interview mit dem Arthouse-Filmmagazin 2016. Von ihm zeigte die Filmfair 2014 den Dokumentarfilm "Master of the Universe" und in diesem Jahr den Spielfilm "Dead Man Working". Beide behandeln die Finanzkrise und erzählen von menschlichen Abgründen, Skrupellosigkeit und der Überheblichkeit deutscher Finanzjongleure. Für Bauder ist die Finanzkrise bis heute nicht gelöst, „sie ist nicht weg, sie ist nicht geklärt“. Für ihn als Filmer daher Grund genug, sich damit zu beschäftigen, „um beim nächsten Mal vielleicht aufmerksamer zu sein“. 

Was ihn als Dokumentarfilmer antreibt, entspricht der Motivation, die auch jährlich die Bonner Filmfair zum Leben erweckt: Fragen aufzuwerfen und neue Aspekte hinzuzufügen, in der Hoffnung, dass „der Zuschauer zumindest eine Frage mehr hat, nachdem er aus dem Film geht, als er vorher hatte“, so Bauder. Für Werner Boote, Filmemacher von „Population Boom“, ist es zudem wichtig, aktiv zu werden und gemeinsam die Probleme anzugehen „von denen ich meine, dass wir sie gemeinsam schleunigst anpacken sollten und auch in den Griff bekommen könnten. Das geht aber nur zusammen.“

Danke

Das Organisationsteam und die Koordination bedanken sich herzlich bei den Offiziellen Partnern, beim WOKI, bei allen Geldgebern und Sponsoren sowie bei den vielen weiteren Organisa-tionen und Vereinen, die die Bonner Filmfair in diesem Jahr unterstützt haben, insbesondere jedoch bei allen KinogängerInnen, LehrerIn-nen und SchülerInnen, die das diesjährige Angebot so zahlreich in Anspruch genommen haben. Insgesamt waren es gut 1.730 Menschen, die in Schulen und Kino mit dabei waren. – Herzlichen Dank!

Zurück

Mitglieder